Der edle Achtfache Pfad
Der edle achtfache Pfad, auch als der achtgliedrige Pfad bekannt (auf Pali als ariya-aṭṭhaṅgika-magga und auf Sanskrit als आर्याष्टाङ्गमार्ग bezeichnet), nimmt eine zentrale Stellung in der buddhistischen Lehre ein. Er bildet die vierte der vier edlen Wahrheiten, wie sie vom historischen Buddha Siddharta Gautama überliefert wurden, und bietet eine klare Anleitung zur Verwirklichung des Nirvana – der Erlösung. In allen buddhistischen Schulen findet sich eine übereinstimmende Anerkennung und Interpretation dieses Pfades.
Die primäre Quelle, die den Nobelpfad detailliert beschreibt, ist in der 22. Lehrrede Buddhas im Digha-Nikaya des Pali-Kanons zu finden.
Man kann es als ein „Gerüst für unser Sein“ betrachten und ist somit unabhängig davon, ob man sich zum Buddhismus oder zu einer anderen Religion bekennt. Es gilt vielmehr als Wegbegleiter unseres Lebens. Der edle achtfache Pfad bietet insbesondere in der Psychotherapie wertvolle Ansätze zur Verhaltensänderung.
Edle Achtfache Pfad Aufbau
Der achtfache Pfad ist in folgende Elemente aufgebaut:
- Rechte Anschauung/ Erkenntnis
- Rechte Gesinnung/ Absicht
- Rechte Rede
- Rechtes Handeln/ Tat
- Rechter Lebenserwerb/ -unterhalt
- Rechtes Streben/ Üben/ Anstrengung
- Rechte Achtsamkeit/ Bewusstsein
- Rechte Sammlung/ Konzentration
Diese Elemente lassen sich in drei unterschiedliche Gruppen einteilen, nämlich in Weisheit, Sittlichkeit und Vertiefung.
Weisheit
Der erste Pfad befasst sich mit der rechten Anschauung. Der Schwerpunkt liegt hierbei in der Einsicht und Verständnis der vier edlen Wahrheiten. Sie sind der Ursprung für sämtliches Leid, welches uns widerfährt.
Der zweite Pfad befasst sich mit der rechten Gesinnung. Es ist die Absichtserklärung der Abkehr von sämtlicher Wut, Hass und Groll. Es das Leben ohne Habgier und Neid mit einer unbekannten Großzügigkeit, ganz im Sinne der Erkenntnis über die drei Geistesgifte.
Sittlichkeit
Der dritte Pfad befasst sich mit dem rechten Reden. Kernthema hier ist die Ehrlichkeit und das vermeiden von Lügen, Beleidigungen und Schwätzen. Wie Gedanken, ist die Rede heilsam oder unheilsam und hat großen Einfluss auf die Umgebung.
Der vierte Pfad hat die rechte Tat bzw. das Handeln im Vordergrund. Man soll nicht töten, stehlen oder verletzen und sämtliche negative Ausschweifungen unterbinden.
Der fünfte Pfad befasst sich mit dem rechten Lebenserwerb. Der rechte Lebenserwerb ist darauf ausgelegt, dass kein anderes Lebewesen schaden nimmt und man im Sinne des achtfachen Pfades handelt. Fünf Berufe bzw. Berufsgruppen sind hierbei zu unterlassen:
- Der Handel mit Waffen
- Der Handel mit Giften
- Der Handel mit Lebewesen
- Der Handel mit Fleisch und die dazugehörige Tierzucht
- sowie der Handel mit Rauschgiften.
Vertiefung
Der sechste Pfad gilt der Vertiefung in die geistige Materie. Hier steht insbesondere die Vertiefung der rechten Einstellung und des Willens im Vordergrund. Hier gilt es den Geist zu trainieren aus innerlichen Beweggründen wie Gier, Neid und Hass was anderes geistiges herzustellen und somit eine Abkehr einzuläuten.
Der siebte Pfad betrifft zunächst den eigenen Körper. Hier ist das Stichwort Achtsamkeit. Es gilt sich selbst zu erfahren, die Kontrolle über Geist und Körper, dem Atmen, Gehen und Stehen zu erleben. Es geht um die Bewusstwerdung.
Der achte Pfad gilt der Versenkung in die Gedankenwelt und der Kontrolle des schweifenden Geistes um höhste Konzentration zu erlangen. Es ist das höhste Gut im Buddhismus. Es gibt hierfür verschiedene Methoden und Praktiken um in diese tiefe Konzentration und Meditation zu kommen.
Bedeutung und Symbol des Achtfachen Pfads
Der Achtfache Pfad hat hierbei keinen Schwerpunkt, sondern es kommen alle acht Pfaden die gleiche Bedeutung hinzu und sollten somit von dem Gläubigen stets beachtet und ausgeübt werden.
Dieser Aussage entstammt auch das Symbolbild des Achtfachen Pfades, nämlich dem Dharmachakra.
Das Symbolbild ist eine Achse mit acht Speichen. Im Mittelpunkt steht das Dharma von denen alle acht Achsen gleichmäßig abgehen und geschlossen werden von einem Kreis. Dieser Kreis wird auch als Rad, welches in ewiger Bewegung ist, verstanden.