Die drei Geistesgifte
Die drei Geistesgifte (aus dem Sanskrit/ Pali mūla bzw. tibetischen dug gsum) sind ein Begriff aus dem tibetischen Buddhismus bzw. Ethik und fasst die drei
schädlichen Eigenschaften Gier, Hass und Verblendung zusammen.
Die Geistesgifte sind ebenfalls unter anderen Bezeichnungen wie Geistesverschmutzung oder Wurzel des
Unheilsam bekannt. Sie versperren uns die Türen zu einem erleuchteten Wesen und bzw. Essenz. Der Begriff Geistesverschmutzung impliziert jedoch, dass sich diese reinigen und heilen lassen um den wahren Geist in den Vordergrund zustellen.
Die Definition der drei Geistesgifte:
1.Gier (Lobha)
Das erste Geistesgift ist die Gier. Die Gier lässt sich ebenfalls als Sucht oder Begierde verstehen.
Es ist das innere Verlangen nach Besitz- und das Habenwollen, sowie das Bestreben, auf jeden Fall und um jeden Preis zu existieren. Mit der Gier stark verwandt ist das Begehren (raga) und der Durst
nach Werden (Tanha). Dieses Geistesgift lässt sich durch Großzügigkeit, Nächstenliebe und Spenden bereinigen.
2.Hass (Dosa)
Das zweite Geistesgift stellt der Hass dar. Hass ist nichts anderes als Zorn und Aggression.
Heilsam wirkt hier Güte und Liebe.
3.Verblendung (Moha)
Das dritte Geistesgift ist die Verblendung. Sie steht für Unwissenheit bzw. das Nicht-Wissen.
Die Unwissenheit ist ein Geistesgift, dass als Ursache für Leid angesehen wird.
Hieraus erfolgen die Gier und der Hass als andere Geistesgifte.
Erst durch Reinigung der Unwissenheit bzw. des Nicht-Wissens erfolgt die Reinigung des Geistes und damit Weisheit. Die Weisheit ist also Grundlage
für die Reinigung von allen drei geistigen Gifte und somit des eines geläuterten Menschen.
Die Symbolik der drei Geistesgifte:
Im tibetischen Rad des Werdens werden die drei Geistesgifte mittels drei zumeist ineinander verschlungenen Tiere dargestellt.
Sie gelten als Triebkraft des immerwährenden leidhaften Wiedergeburtenkreislauf (Samsara), aus dem jeder bemüht sein sollte herauszufinden bzw. sich zu befreien.
Die drei Tiere sind der Hahn welcher für Gier, die Schlange welche für Hass und das Schwein welches für Verblendung
steht. Dabei werden zwei Darstellungen unterschieden. Entweder bilden alle drei Tiere einen Kreis, in dem sie sich
gegenseitig beißen oder das Schwein hält beide anderen im Maul fest.
Abbildungen vom tibetischen Lebensrad finden Sie unter anderem in unserer Kategorie Thangkas.
Weitere Symboliken und Ritualinstrumente:
Um die drei Geistesgifte zu bereinigen, bedient man sich des weiteren an unterschiedlichen Ritualen und Instrumente.
Ein sehr beliebtes stellt hierbei die Phurpa dar.