Indien – Unglaublich und schön

Elefanten
Elefant in einer Lichtung

Indien ist ein bunt gemischtes, fröhliches als auch chaotisches Land mit über 1,3 Milliarden Einwohnern und einer Fläche von 3,3 Millionen km², welches ungefähr das fünfzehnfache Deutschlands ist. Es ist eines der wenigen Länder der Welt, welches sämtliche klimatische Bedingungen aufweist. Von den schneebedeckten Bergen Himalayas über dessen Ausläufer in die gemäßigten Waldzonen mit Pinienwäldern zu den Wüsten Rajasthans und den Savannen Punjabs sowie den Regen- und Mongrovenwäldern Goas & Keralas kann man einiges entdecken. Es ist die Heimat tausender Elefanten, Tiger und Nashörnern sowie vieler anderer nur hier vorherrschender Tierarten. Diese unglaublichen Fakten lassen uns erahnen, was auf Besucher in Indien zukommen kann.

Bevor es jedoch zur Reise kommt, sollte man sich vorab ein wenig informieren, was auf einen alles zukommt. Wir bieten hier einen kleinen, persönlichen Vorgeschmack auf die Reise mit vielen Informationen aus unseren eigenen Erfahrungen.

Die Planung

Vor der Reise muss man als Deutscher Bundesbürger sich vorab um ein Visum kümmern. Dieses Visum lässt sich am besten über die Webseite der indischen Visavergabestelle als E-Visa beantragen. Die aktuelle Webseite lässt sich hier abrufen. 
Das E-Visa gibt es bereits für eine Reise von bis zu 30 Tagen für nur 25 US$ (Stand Januar 2020).

Der Reisepass muss noch mindestens sechs Monate ab Antragsdatum gültig sein und man muss über einen gültiges Rückflug- bzw. Weiterflugticket sowie über genügend Geldmittel für den Aufenthalt verfügen. Darüber hinaus sind ein biometrisches Foto (Hinweis: Format quadratisch, d.h. Höhe = Breite, ohne Brille etc.) und eine Passkopie sind hochzuladen.

Des Weiteren empfiehlt sich ein Besuch beim Hausarzt um seine Impfungen aufzufrischen. Gemäß des Auswärtigen Amtes werden für Indien folgende Impfungen empfohlen:
• Hepatitis A und Typhus,

bei Langzeitaufenthalt auch
• Tollwut,
• Hepatitis B,
• Meningokokken-Erkrankungen (ACWY) und
• Japanische Enzephalitis

Im Allgemeinen haben sich die hygienischen Zustände im Land in den letzten Jahren erheblich verbessert und man findet mittlerweile vielfach westlichen Standard. Doch dieser ist vor allem in ländlichen Gebieten nicht gegeben. Aus diesem Grund sollte man sich entweder mit den Gegebenheiten zufriedenstellen oder vorbereitet sein.

Reiseempfehlungen (Jahreszeit und Orte)

Indien ist wie zum Anfang bereits genannt,ein riesiges Land mit vielen verschiedenen Geo- und Umweltzonen. Dementsprechend ist es schwierig eine allgemeine Reiseempfehlung abzugeben.

Srinagar
Srinagar zum Sonnenuntergang

Es kommt immer darauf an, was man entdecken möchte. Im Allgemeinen ist für Indien die beste Reisezeit von November bis März, da der Monsun vorbei ist und die Trockenzeit beginnt mit angenehmeren Tages- und Nachttemperaturen.

Während der Haupt-Monsunzeit von Juli bis September können starke Regenfälle in weiten Teilen des Landes immer wieder Überschwemmungen und Erdrutsche auslösen. Ebenfalls sind in dieser Zeit weitreichende Verkehrsbeeinträchtigungen auch im Flugverkehr üblich.

Zyklone sowie Tropenstürme sind insbesondere in den Monaten September bis Dezember an der Ostküste Indiens nichts ungewöhnliches; in der Bucht von Bengalen auch von April bis Juni.

Dementsprechend raten wir von Urlauben und Reisen in dieser Jahreszeit ab.

In der übrigen Zeit gilt es jedoch das Land zu entdecken.
Hierzu ist es vorteilig seine Reise gut zu planen, denn es gibt so viel zu entdecken. Aus diesem Grund ist es Vorteilhaft, wenn man Indien in sechs Abschnitte teilt:

 

 

  1. Nordindien – das Himalayagebirge geprägte Gebiet verfügt über zauberhafte Landschaften, ähnlich der Alpen aber auch total anders. Nordindien gilt vor allem unter Abenteurern und spirituell suchende Menschen als Zielort. Besondere Orte sind hier Rishikesh am oberen Flußabschnitt des Ganges, Ladakh und Srinagar.
    Mehr über Nordindien erfahren Sie bald in unserem Reiseführer.

    Taj Mahal
    Das Taj Mahal in Agra
  2. Zentralindien – das Herz Indiens mit der Hauptstadt Neu-Delhi. Von hier aus bereisen die meisten Besucher das goldene Dreieck. Doch auch in Neu-Delhi lässt sich die Geschichte der letzten Jahrhunderte erleben. Überall in der Stadt sind besondere Monumente, Gebäude und Sehenswürdigkeiten zu finden wie beispielsweise das Qutab Minar, Red Fort oder neuzeitliche Gebäude wie das Akshardam bzw. die Gebäude der englischen Besatzungszeit. Tagestrips lassen sich von hieraus in Richtung Agra zum Taj Mahal oder nach Kurukshetra organisieren.
  3. Westindien – das alte Maharajagebiet in der unwirklichen Wüste verfügt über alte und wunderschöne Städte wie Jaipur (Pink City), Jodhpur (Blue City), Udaipur (City of Lakes). Zu Westindien gehört ebenfalls Mumbai und die schönen Strände Goas. Ein Besuch der Stadt Jaipur wird meist in Pauschalreise angeboten, bei dem man aus Delhi startet und auf dem Weg dorthin unter anderem Ajmer und Agra besichtigt. Eine Reise, die man definitiv machen sollte.
  4. Ostindien – die ländlichste Region Indiens bietet einen Blick auf das traditionelle Indien. Hier hat abgesehen von Kalkutta und Umgebung kein großer Wandel in den letzten Jahrzehnten stattgefunden.
  5. Nordostindien – der relativ abgelegen Teil Indiens mit seinen Regionen Sikkim, Assam, Nagaland und Manipura bietet wunderschöne Landschaften. Eine indigene Bevölkerung lebt in den tropischen Wäldern und schützt die Natur. Es ist die Heimat von vielen seltenen und vom Aussterben bedrohten Tierarten wie dem Panzernashorn.
  6. Südindien – die grüne Oase. Vor allem in Kerala, dem Land der Palmen erwarten einem Tropenwalde, Strände, Mongroven und Tempelanlagen mit unvorstellbaren Schätzen.

Worauf sollte man achten?

Viele Menschen waren noch nicht in Indien und warnen vor allerlei Gefahren und Krankheiten. Zunächst einmal sind dies meistens nur Gerüchte von Menschen, die selbst noch nie in Indien waren. Dennoch sollten bei Reisen nach Indien eine gewisse Vorbereitung getroffen werden und auch vor Ort empfiehlt es sich an einem gewissen Leitpfaden zu halten.
Zunächst sind Impfungen gegen Tollwut und Tetanus aufzufrischen.
In Indien leben allerlei wilde Tiere auf den Straßen, welche auch sehr zutraulich sind.

Hunde, Katzen und Affen können einen auf den Reisen überall begegnen. Da diese auch mal einen schlechten Tag haben, sollte man Bissen und Kratzern mit Vorsicht gegenübertreten. Ebenfalls empfiehlt es sich in seinem Kulturbeutel Mückenspray, Desinfektionsmittel und Taschentücher mitzunehmen. Bei Verletzungen sind Wunden zu reinigen und mit einem Pflaster oder Verband abzudecken. Ebenfalls empfehlenswert sind Kohletabletten, Tabletten mit Kalium und Natrium und ein paar Ibuprofen mitzunehmen. Jegliche Probleme sind schnell wieder vorbei und man kann die Reise weiterhin genießen

Die Kultur Indiens ist Jahrtausende alt und auch heutzutage teilweise kaum verändert.
Insbesondere im Norden Indiens ist das öffentliche Rauchen und Küssen verpönt und steht sogar unter Strafe. Selten sieht man Paare in der Innenstadt Händchen halten. Ebenfalls gilt es als Frau sich nicht allzu freizügig zu kleiden. Bauchfreie Tops und kurze Hosen und Röcke sind nicht üblich.
Selbst im warmen Sommer tragen selbst die Männer lange Hosen und Hemden mit Ärmel.

Beim Besuch von religiösen Tempeln sollte man sich ebenfalls an den Dresscode halten. Insbesondere beim Besuch von Sikh-Tempeln haben Männer als auch Frauen aus Ehrfurcht vor Gott ihren Kopf zu verdecken.

Der Verkehr in Indien ist wahrlich eine Erfahrung, die man nicht unbedingt jeden Tag erleben möchte. Stau, Lärm, Straßen ohne Namen und Kühe. Wer in Indien, insbesondere in den großen Städten Autofahren möchte, sollte sich lieber in eines der vielen Taxis, Rikschas oder Carsharing – Angeboten setzen.

Tipps und Tricks

Taxifahrt per Uber oder Ola.

Riksha
Riksha Taxi in Delhi

In Indien fahren überall und zu jederzeit tausende Rikschas oder Taxis um einen herum. Doch oft fahren diese nicht nach Taxameter, sondern nach Verhandlungsgeschick. Um solche Probleme zu umgehen, empfiehlt sich die Buchung über Plattformen wie Uber oder Ola. Anbei haben wir beide Anbieter aufgelistet.

Eine Buchung der Fahrt kann einfach vorgenommen und direkt bar bezahlt werden.

Uber

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.ubercab&hl=de

Ola

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.olacabs.customer&hl=de

Die Religionen

Man kann zu Recht behaupten, dass die Menschen in Indien schon immer eine starke Neigung zur Religion und dem Glauben zu Gott bzw. den Göttern haben.
Der Hinduismus stellt die größte Religionsgemeinschaft innerhalb Indiens dar. Mit seinen ca. 900 Mio. Anhängern ist es die drittgrößte Religion der Welt und findet auch bei uns in Deutschland große Akzeptanz.

So gut wie jeder Mensch kennt Gottheiten, wie Ganesha, Shiva oder Hanuman. Sie stehen für Glück, Erfolg, Neubeginn und Stärke. Im Hinduismus gibt es für fast jede Naturgewalt, Erscheinung, physische als auch psychische Eigenschaft eine Gottheit. Diese zu verehren, an sie zu glauben und ihr Opfer als auch Geschenke zu erbringen unterstützt das eigene Vorhaben. Mehr über diese Götter erfahren Sie in unserer Rubrik „Die Lehren des Hinduismus“.

Der Buddhismus ist die zweitälteste Weltreligion. Ihr Ursprung geht auf den jungen Prinzen Siddartha Gautama zurück, welcher alles Weltliche hinter sich gelassen hat und zur Erleuchtung gefunden hat.
Seine Weisheiten zu folgen, als auch an sich selbst und für die Umwelt (Natur, Tierwelt und Mitmenschen) zu arbeiten führt dazu, dass man selbst auch den Ehrentitel Buddha erhalten kann. Mehr über den Buddhismus haben wir in unserem Blogeintrag “Die Lehren des Buddhismus” zusammengefasst.

Der Islam und der Sikhismus sind zwei weitere Weltreligionen, welche stark in Indien vertreten sind.
Während der Islam im Rahmen von Expansionen bereits im 6. Jahrhundert Indien Fuß fasste jedoch erst im Rahmen der alten Mogulreiche seine volle Stärke über die nachfolgenden Jahrhunderte entwickelte, ist der Ursprung des Sikhismus relativ jung in der indischen Geschichte. Der Sikhismus ist im 15. Jahrhunderte entstanden, durch den Begründer Guru Nanak, welcher bereits in frühen Lebensjahren die Sinnhaftigkeit verbreiteter religiöser Praktiken sowie Dogmen, die Autorität bestehender religiöser Schriften sowie das Kastensystem kritisierte.
Der Sikhismus wird aus der Sicht westlicher und brahmanischer Gelehrten als Synthese von hinduistischen und islamischer Tradition angesehen.

Die Gurus sowie ihre Anhänger selber sahen sich jedoch als keiner der damaligen religiösen Bewegungen zugehörig an, sondern einer eigenständigen, religiös orientierten Lebensweise.

Gängige Floskeln und kurze Sätze

Namaste – Begrüßung
Dhanyavad – Dankesagung
Tikhai – In Ordnung
Bharia – Großartig