Die Lehren des Hinduismus
Der Hinduismus, auch genannt Sanatana Dharma gilt als drittgrößte Religion und hat ca. 900 Millionen Anhänger auf der ganzen Welt.
Aufgrund seiner schlicht unzähligen Anzahl an Gottheiten, ist der Hinduismus für Außenstehende im ersten Augenblick schwer zu verstehen. Wer sind Gottheiten wie Ganesha oder Shiva, wofür stehen sie im Allgemeinen und woher stammt diese Religion? Diese und noch viel mehr Fragen werden in unserem Blog Wissenswertes – Die Lehre des Hinduismus beantwortet.
Die Anfänge des Hinduismus
Der Hinduismus ist eine uralte Religion und findet ihre Anfänge ca. 2.500 Jahre vor Christus am Flussufer des Indus.
Das Volk, welches von der Quelle des Indus im tibetischen Hochgebirge, durch heutige indische und pakistanische Staatsgebiet lebte, wurde von muslimischen Einwanderern im 13. Jahrhundert als Hindus bezeichnet. Die meisten Hindus leben nach dem Polytheismus, das bedeutet, sie haben mehrere Götter und nicht wie im Islam oder Christentum nur einen. Dieser Polytheismus stellt sich derart dar, dass es Millionen von Gottheiten gibt, welche das Leben regeln. Um eine erste Übersicht über diese Vielzahl an hinduistischen Gottheiten zu geben, haben wir die Bekanntesten unter ihnen mit einer Kurzbeschreibung für Sie in unserem Blogbeitrag Götter und Göttinnen des Hinduismus zusammengefasst.
Die göttliche Trinität
Über diesen Gottheiten steht die göttliche Kraft, das Brahman. Das wird in der hinduistischen Philosophie als die unveränderliche und unendliche Realität bezeichnet, welche die Grundlage darstellt, für alles was ist, war oder kommt. Es ist Teil der göttlichen Trinität Vergangenheit, Gegenwart und der Zukunft. Ein anderes Wort hierfür ist auch der Begriff „Trimurti“, welcher für die drei hinduistischen Götter Brahma als Schöpfer, Vishnu als Erhalter und Shiva als Zerstörer steht. Das „Trimurti” bezeichnet die Vereinigung dieser drei göttlichen Kräfte. Um mehr über diese Trinität zu erfahren, haben wir den Vishnuismus und Shivaismus in einem eigenen Kapitel für Sie zusammengetragen.
Wiedergeburt und Erlösung
Hindus glauben wie Buddhisten an die Wiedergeburt (Reinkarnation) und Erlösung. Es gibt stets ein Leben „danach“ für die Seele, welche in einer neuen Form auf die Welt kommt. Aus diesem Grund ist das Karma für den Menschen das höchste Gut um in dem ewigen Kreislauf aus Geburt, Tod und Wiedergeburt ein positives Schicksal zu erlangen. Dieser Kreislauf wird auch als Samsara bezeichnet.
Um diesem Kreislauf jedoch zu entkommen gilt es gute Taten zu vollbringen. Hierbei helfen die Grundpfeiler des Dharmas, der Glaubensregeln um die Erlösung auch genannt Moksha zu erlangen.
Diese Glaubensregeln lassen sich ähnlich wie die zehn Gebote des Christentums für ein besseres Leben für sich und mit seinen Mitmenschen ableiten.
Man soll
- sich rein halten,
- zufrieden sein,
- freundlich und geduldig sein,
- sich bilden,
- sich ganz nach den Göttern richten,
- nicht zerstören und verletzen,
- nicht lügen,
- nicht stehlen,
- andere nicht beneiden,
- nicht unbeherrscht und gierig sein.
Die Heiligen Schriften
Anders als viele andere Religionen verfügt der Hinduismus nicht über ein einzelnes heiliges Buch. Stattdessen gibt es eine Vielzahl von alten Schriften, darunter die Veden, Gedichte und andere Verse, die als Leitfaden für das religiöse Leben dienen. Zu den bekanntesten gehören das Mahabharata und das Ramayana, die faszinierende Geschichten und moralische Lehren enthalten.
Diese Schriften sind so umfassend, dass wir ihnen ein eigenes Kapitel gewidmet haben. Hier erfahren Sie mehr über diese imposanten Schriften des Mahabharatas und Ramayanas.
Das Kastensystem in Hinduismus
Ein wesentlicher Aspekt des Hinduismus ist das Kastensystem, auch wenn dieses offiziell seit 1949 im Rahmen der Freiheitsbestrebungen Mahatma Ghandis abgeschafft wurde.
Im Wesentlichen besteht das indische Kastensystem aus vier Hauptkasten sowie einer Unterkaste:
Gemäß der hinduistischen Lehre, wird man in eine dieser Kasten geboren und kann sie nicht wechseln. Die Kaste bestimmt das gesamte Leben, beispielsweise den beruflichen Werdegang, den Ehepartner und das gesellschaftliche Ansehen. Das Streben in eine höhere Kaste ermöglicht nur ein gut geführtes Leben im Sinne des Dharmas und ist abhängig vom Karma, das heißt wieviel Gutes oder Schlechtes ein Mensch in einem vorherigen Leben getan hat.
Aus diesem Grund kämpfen viele Hindus nicht für ein gerechteres Leben und Gleichheit, sondern „finden sich mit ihrer aktuellen Situation ab“. Dies ist besonders für Menschen aus der untersten Kaste kein leichtes Los. Die Harijans oder auch Unberührbaren genannt leben in bitterer Armut, oftmals kurz vorm verhungern. Sie haben kein Dach über dem Kopf und leben hauptsächlich von Spenden und dem Wohle der Gesellschaft. Sie prägen das Bild des bettelarmen Indiens. Doch dieses Bild ist im Begriff sich zu wandeln. In den großen Städten Indiens, wie Delhi oder Bombay, ist der Begriff der Kaste kein Stigma mehr, sondern gerät langsam in Vergessenheit.
Mantren
Das Leben der Hindus wird vielfach geprägt durch den Besuch von Tempelanlagen, heiligen Orten und dem rezitieren von Mantra.
Eines der weltweitbekannte Mantras ist unter anderem das Aum-Mantra. Das Aum Mantra ist das Symbol des Hinduismus und symbolisiert die bekannte Trinität, nämlich Geburt, Leben und Tod. Das Aum Mantra ist die Mutter aller Mantren, der Ursprung der Schöpfung und der Klang des Göttlichen.